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4 Wege, deine Wut sinnvoll zu nutzen
Aktualisiert: 22. Apr. 2022
Geht es Dir auch manchmal so, dass Du wütend bist, ohne dass es einen bestimmten Grund dafür gibt? Oder dass Du wegen einer Kleinigkeit, die Dich früher nicht gejuckt hätte, innerlich schon zu kochen beginnst? Oder weißt Du vielleicht ganz genau, weshalb Du wütend bist, lebst die Wut aber dann an jemand aus, der gar nichts damit zu tun hat (Partner, Kinder, etc.)? Dann geht es dir wie vielen Menschen da draußen, du bist damit nicht allein.
Wut und Ärger können uns selbst und unseren Beziehungen zu geliebten Menschen schaden, wenn sie in Form verletzender Worte, selbstzerstörerischer Mechanismen oder aggressiven Verhaltens ausgelebt werden. Die gute Nachricht ist: Wir können die Wut auch in etwas Gutes verwandeln!
1) Shake it, Baby! Wut ist DER Motor für körperliche Bewegung - ob du nun Gewichte stemmst, laufen gehst oder einfach nur zuhause wild auf und ab springst, dich schüttelst und beutelst, oder vielleicht eine halbe Stunde frei tanzt... Bewegung ist ein idealer Weg, um deine Wut als Schubkraft zu nutzen und sie gleichzeitig zu transformieren in Ruhe und Ausgeglichenheit. Bei ausdauernder körperlicher Bewegung werden nicht nur "Glücks"-Hormone wie Endorphin, Serotonin und Dopamin freigesetzt, sondern auch energetische Blockaden gelockert - die Gedanken kommen wieder in Fluss und du bekommst den Kopf frei.
2) Schreiben! Jedes intensive Gefühl, sei es nun Wut, Trauer oder Freude, eignet sich sehr gut, um es kreativ zu nutzen. Die Worte purzeln dann nur so aus dir heraus und du schreibst in einer Art und Weise, wie du es vielleicht sonst nicht tun würdest - Formulierung und Wortwahl sind durch die starke Emotion geprägt und bekommen eine ganz spezielle Färbung. Dabei ist es unerheblich, ob du Tagebuch schreibst, ein Gedicht oder einen literarischen Text - Hauptsache, die Emotion findet ein Ventil!
3) Putzen! Klingt vielleicht seltsam, klappt aber. Wenn du wütend bist, kannst du diesen Energie-Überschuss nutzen, um ungeliebte Tätigkeiten im Haushalt anzugehen - wie zum Beispiel putzen oder den Keller auszumisten. Es eignen sich alle Tätigkeiten, die etwas energischer sind - Boden wischen, Staubsaugen, Fenster putzen, etc. Filigrane Tätigkeiten hebst du dir dann lieber für später auf, wenn die größte Wut verflogen ist. Die zunehmende Ordnung um dich herum hat umgekehrt auch einen ordnenden Effekt auf deine Gedanken und wirkt beruhigend.
4) Atmen! Wenn wir so richtig wütend sind, atmen wir meist flach und kurz, was das Gefühl der Enge in unserer Brust noch verstärkt. Du kannst einen Teil der Wut sofort loslassen und wandeln, wenn du ein paar Mal tief ein- und ganz bewusst und langsam wieder ausatmest. Noch befreiender ist es, wenn du ganz tief einatmest, den Atem dann einige Sekunden anhältst und dann "schussartig" die Luft wieder rauslässt. Mach das 3-5 Mal und es wird dir sofort leichter und wohler werden. Bewusst zu atmen regt den gesamten Körper an, wirkt entspannend und gesundheitsfördernd. Lass deine Wut zum "Weckton" für ein paar Minuten bewusstes Atmen werden.
Wut und Aggression sind wichtige Emotionen, welche wir allerdings verlernt haben zu nutzen und zu verstehen. Wir ärgern uns immer dann, wenn einer unserer Werte verletzt oder eine Grenze überschritten wurde - Wut und Ärger sind also Wegweiser der Selbsterkenntnis, da sie uns zeigen, wo unsere Grenzen liegen und welche Werte uns so wichtig sind, dass wir sie mit aller Kraft verteidigen möchten. Du kannst dich jedes Mal, wenn du wütend bist, fragen: Was genau ist gerade geschehen? Wann genau bin ich wütend geworden? Ein gutes Beispiel ist ein Autofahrer, der dich riskant schneidet. Die meisten Menschen werden in diesem Moment (zumindest kurz) wütend. Warum? Weil der andere Autofahrer nicht so gut fährt? Wohl kaum, das könnte uns ja prinzipiell egal sein, was jemand anderer kann oder nicht kann. Nein, wir ärgern uns, weil er einen wichtigen Wert von uns verletzt hat: Sicherheit! Jeder Autofahrer, der bei Verstand ist, möchte heil und gesund am Zielort ankommen. Riskiert jemand unserer körperliche Unversehrtheit (oder die unserer Kinder/Partner/Freunde, die mit uns im Auto sitzen), macht uns das zurecht wütend. (Wie wir dann allerdings mit unserer Wut umgehen, liegt wieder in unserer Verantwortung.
Nutze also deine Wut, deinen Ärger, um dich selbst besser kennen zu lernen.
Je genauer du deine Werte und Grenzen kennst, desto besser kannst du in bestimmten Situationen schon vorbeugend und vorausschauend agieren, um gar nicht erst so wütend zu werden. Und wenn es doch mal wieder passiert, dann nutze diese starke Kraft und mach was Sinnvolles damit.
Kraftsame Grüße,
Katharina